Am 30. Juni 2022 fand das große econsense-Event ecolution 2022 – Sustainable Finance als hybride Veranstaltung in Berlin statt. Im AXICA Kongress- und Tagungszentrum am Pariser Platz kamen 160 Teilnehmende aus den größten deutschen Unternehmen aus vielen Branchen sowie weitere Stakeholder aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen. Zudem verfolgten 130 Gäste die Veranstaltung online.
Internationale Klimaziele sowie der EU Green Deal geben die Zielsetzung zur Transformation unserer Wirtschaft vor. Sustainable Finance sowie die Offenlegungspflichten für die Wirtschaft sind wesentliche Instrumente für die Umsetzung dieser Zielvorgaben. Wie können diese Instrumente ihre Wirkung am besten entfalten? Wie können Realwirtschaft und Finanzwirtschaft die Umsetzung der Vorgaben gemeinsam gestalten? Diese und weitere Fragen des Themenkomplexes Sustainable Finance standen im Zentrum der ecolution 2022.
Der neugewählte econsense-Vorstandsvorsitzende Daniel Schmid, Chief Sustainability Officer von SAP, eröffnete die ecolution 2022 mit einem mitreißenden Appell für mehr Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit. Er umriss die Arbeit von econsense und die Wichtigkeit von Netzwerkarbeit sowie der ecolution. Diese böte die Möglichkeit eine andere Perspektive einzunehmen und sich zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen auszutauschen. Sustainable Finance sei hierbei der Werkzeugkasten, um die Transformation zu beschleunigen und daher überaus wichtig.
Den politischen Rahmen der Veranstaltung setze Sarah Ryglewski, MdB, Staatsministerin beim Bundeskanzler. In ihrer Rede hob sie hervor, welche Bedarfe und Notwendigkeiten die Bundesregierung beim Thema Nachhaltigkeit sieht. Diese ordnete sie in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie und den Koalitionsvertrag der Bundesregierung ein. Die Politik könne hierbei nur Hebel anbieten. Die Umsetzung erfolge durch die Praktiker:innen.
Das erste Panel der ecolution bestand aus Nina Jais, Managing Director bei Accenture, und den Vorständen der econsense-Mitgliedsunternehmen Dr. Stephan Leithner, Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, Nikolas Speer, Chief Risk Officer, HSBC Deutschland, Dr. Marc Spieker, Chief Financial Officer, E.ON SE. Im Zentrum des Panels stand die Frage, welche Nachhaltigkeitsziele sich Unternehmen setzen und wie Sustainable Finance die Rahmenbedingungen für die finanzwirtschaftliche Begleitung des realwirtschaftlichen
Wandels definiert und so auf die Erreichung der Ziele einzahlt.
Im Anschluss diskutierten Dr. Katja Kirchstein, Senior Advisor Sustainable Finance, WWF Deutschland, Sabine Pex, Referatsleiterin, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Magdalena Podoska, Leiterin Nachhaltigkeitsziele, Governance und Reporting BMW Group, und Silke Stremlau, Mitglied des Vorstands, Hannoversche Kassen, über die wirkungsvolle Gestaltung von Sustainable Finance. Das Panel beleuchtete die Fragen, welche Informationen offengelegt werden müssen, um die Umverteilung von Kapital in relevante Aktivitäten zu beschleunigen und wie die Berichterstattung von Unternehmen effizient und adressatengerecht gestaltet werden kann.
Der Nachmittag der ecolution begann mit drei parallelen Sessions, in die sich die Teilnehmenden aktiv einbrachten. Die erste Session widmete sich dem Themenkomplex Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Dr. Kati Beiersdorf, Technical Director, Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC), Christian Heller, CEO, Value Balancing Alliance, und Dr. Lothar Rieth, Leiter Nachhaltigkeit, EnBW AG. Die zweite Session drehte sich um die EU-Taxonomie mit Fokus auf den Umweltzielen 3-6 sowie einer möglichen sozialen Taxonomie. Die Panelisten der Session waren Kristina Jeromin, Geschäftsführerin, Green and Sustainable Finance Cluster Germany, Jens Reissmann, Project Lead EU Taxonomy Reporting, Bayer AG, Dr. Matthias Schmidt, Director Sustainability Assurance | Center of Expertise, Deloitte, und Silke Thomas, Cluster Lead Sustainable Finance & ESG Performance, Deutsche Telekom AG. Zusätzlich fand noch eine digitale Session zu ESG-Daten statt. Hierzu tauschten sich aus: Nina Jais, Managing Director, Accenture, Till Jung, Managing Director und Global Head of ESG Products, ISS ESG, Alexandra Molnár, Sustainability Strategy Senior Manager, Accenture, Kristina Rüter, Managing Director und Global Head of Methodology, ISS ESG, und Kenneth Wee, Managing Director, Accenture.
Der Frage, wie die Politik Sustainable Finance entscheidend voranbringen kann, widmete sich die Keynote von Katharina Beck, MdB, der Finanzpolitischen Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen. Hierbei betonte sie besonders, dass es gelingen müsse, dass Wertschöpfung innerhalb der planetaren Grenzen stattfinde, und wie der Weg in diese Richtung beschritten werden könne.
Das abschließende Panel der ecolution stellte die Erwartungen an die neue Bundesregierung in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften in den Mittelpunkt. Es diskutierten Katharina Beck, MdB, Finanzpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen, Prof. Dr. Kerstin Lopatta, Professorin für BWL, insb. externe Rechnungslegung, Prüfung und Nachhaltigkeit, Universität Hamburg, Stefan Schnell, Senior Vice President – Head of Group Reporting & Performance Management, BASF SE, Katarin Wagner, Head of Corporate Sustainability, HSBC Deutschland, und Dr. Eva Wimmer, Leiterin der Abteilung Finanzmarktpolitik, Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Abgerundet wurde die ecolution durch den offenen Austausch auf und neben der Bühne sowie das Netzwerken vor Ort. Veranstaltungspartner der ecolution 2022 waren Accenture Strategy und die Deutsche Börse. Deloitte war Sponsor der Veranstaltung und der Tagesspiegel Background Sustainable Finance Medienpartner.
